Was ist überhaupt der Unterschied?
Also, bevor ich darauf eingehe, ob ich lieber plane oder einfach drauflosschreibe, sollte ich erstmal erklären, worin ich hier überhaupt unterscheide. Als erstes gibt es diejenigen, die planen. Sie werden auch Plotter genannt und ihre Arbeit zeichnet sich dadurch aus, dass sie erst ihre Werke plotten. Also die Handlung wird zuvor grob oder auch bis in Detail vorgeplant. Somit bleibt nichts dem Zufall überlassen und der Autor weiß immer ganz genau, wohin die Geschichte führt. Das tolle daran ist, dass es oft hilft Schreibblockaden zu verhindern.
Im Gegensatz dazu gibt es die, die einfach drauflosschreiben, auch Pantser genannt (heute geht ja nichts mehr ohne einen zusammenfassenden Begriff auf Englisch). Zu den Pantsern gehören solch berühmte Vertreter, wie Stephen King, der keins seiner Bücher vorher geplant hat. Was dadurch allerdings sehr häufig passiert, ist, dass man sich auch hin und wieder in seiner Geschichte verrennt. Plötzlich schlagen die Charaktere einen Weg ein, der unausweichlich ist, der aber zu keinem erstrebenswerten Ziel führt. So landen dann auch zahlreiche begonnene Manuskripte in der Schublade.
Bin ich Plotter oder Pantser?
Die Frage, ob ich Plotter oder Pantser bin, hat mich zu Anfang echt verwirrt. Denn ich bin weder der eine noch der andere. Ob ich mich in der goldenen Mitte befinde, wie manche Autoren von sich selbst behaupten, würde ich bei mir auch nicht sagen. Denn bei mir ist es meistens so, dass ich erst wie ein Pantser beginne zu schreiben und dann, wenn ich nicht mehr weiterweiß, anfange ein wenig zu plotten. Aber auch nur so weit, bis mein Problem in der Geschichte gelöst ist. In dem Sinne bin ich scheinbar ein Pantser, der sein Manuskript nicht so schnell aufgeben will, wenn ich mich verrannt habe.
Nun klingt das so, als ob ich Zeit verschwenden würde. Schließlich investiere ich oft Wochen an Arbeit in ein Manuskript, dass ich dann vielleicht doch nicht verwenden kann. Doch man darf dabei nicht außer achtlassen, dass auch ein Plotter viel Zeit in die Planung seiner Handlungen investiert, bevor er beginnt zu schreiben. Diese Arbeit kann sich, je nachdem wie detailliert vorgeplant wird, auch Wochen hinziehen. Demnach verschwende ich keine Zeit. Natürlich ist es aber auch traurig, wenn man eine Idee aufgeben muss, von der man überzeugt war. Doch ich sehe es positiv. Denn ich lerne sehr viel dabei. Ich lerne, wie eine Geschichte nicht funktioniert, ich verbessere meinen Schreibstil und oft kommen mir während der Schreibphase brauchbare Ideen für andere Geschichten.
Frage an euch
Was bist du eigentlich? Plotter oder Pantser? Sprich: Bist du ein Schriftsteller, der sich allein von seiner Idee leiten lässt und nicht über die Funktionalität seiner Geschichte nachdenkt? Oder möchtest du schlichtweg keine Idee verschwenden und planst deswegen jede deiner Geschichten bis zum Ende, bevor du zu schreiben beginnst? Ich bin gespannt auf deine Antwort.
-Die Arbeitsweise der Schriftsteller, ist so differenziert wie die Schriftsteller selbst.-