Selbstvertrauen als Werkzeug

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Das Schreiben ist ein Handwerk

Das Schreiben ist nicht nur eine Kunst, es ist auch ein Handwerk. Und wie jedes Handwerk, braucht man auch hierbei Werkzeuge. Und dazu zählen nicht nur eine Schreibmaschine, Computer oder Papier. Nein, zum Werkzeug eines Schriftstellers gehören auch die Muse, ein inspirierender Ort, eine feste Routine, vielleicht sogar Musik, Notizblöcke für Unterwegs (davon kann ein Schriftsteller nie genug haben, denn man weiß ja nie, wann einen die Muse küsst), ganz viel Geduld und nicht zuletzt Selbstvertrauen (auch als dickes Fell zu bezeichnen).

Denn egal, wie gut du bist und in Zukunft sein wirst, du wirst immer Kritiker haben und es wird immer Bücher geben, die sich auch mal schlechter verkaufen. Das kann einen ganz schön den Boden unter den Füßen wegziehen. Man bekommt schnell Zweifel an sich selbst und seiner Arbeit. Jedes Wort, das nun in den kommenden Manuskripten folgt, wird von dir zerrissen, weil du dir nicht mehr zutraust, auch nur einen Satz halbwegs richtig zu schreiben. Folglich bekommst du die schlimmsten Anfälle von Schreibblockaden.

Damit stehst du aber nicht allein dar. So geht es den meisten Schriftstellern. Der größte Fehler nun wäre, auf die Kritiker zu hören. Vor allem zu Anfang deiner Karriere, wirst du dich oft sagen hören: »Ja, sie haben ja recht.« Oder: »Vielleicht sollte ich das mit dem Schreiben doch sein lassen. Das ist nichts für mich.«

Ich habe mich das sehr oft sagen hören.

Was mich aber nicht aufgeben ließ, war ein bestimmter Gedanke: Es macht aber so viel Spaß!

Und genau das ist etwas, was du dir auf jeden Fall bewahren musst. Lass dir nicht die Freude an deiner Arbeit nehmen. Vergiss, was die Kritiker sagen. Lass dir auch nicht einreden, dass du das falsche Genre gewählt hast oder dein Schreibstil schlecht sei.

Schreibe einfach nur für dich selbst und die Leute, denen du mit deiner Geschichte eine Freude machen willst. Wenn du deine Arbeit liebst, werden es auch die meisten deiner Leser tun.

Und vergiss nicht! Die meisten Kritiker sind keine Schriftsteller und haben demnach keine Ahnung, was für eine Arbeit dahintersteckt. Sie können nicht einmal erahnen, worauf man so alles achten muss und wie textblind man werden kann. Demnach tue ihre Kritik als das ab, was sie sind.

Meinungen! Es sind nur Meinungen!

Und jeder hat eine andere. Denn jeder hat andere Vorlieben. Auch du hast eine Meinung zu deinem Buch. Und fällt sie immer positiv aus? Also ich muss ehrlich zugeben, dass ich die Geschichte in Panteona zwar liebe, aber ich hätte es gerne etwas besser umgesetzt. Das ist meine Meinung. Da es meine eigene ist, sehe ich sie als harmlos an und bin dennoch stolz auf meine Arbeit. Und so versuche ich, dieses Gefühl zu meiner eigenen Meinung auf die der anderen zu projizieren.

Ansonsten kannst du aber auch die Augen vor der Kritik anderer verschließen. Normalerweise ist das kein guter Rat, aber in diesem Fall ist er genau richtig. Denn die Kritik bringt dich meist nicht weiter. Sie hemmt dich nur. Und solange du noch kein dickes Fell hast, feuert sie Löcher in deinen Verstand und säht Zweifel in dir aus, die dich nur blockieren.

Natürlich werden jetzt einige sagen, dass Kritik wichtig ist, wenn man sich verbessern will. Doch was tut die Kritik denn schon, außer dir aufzuzeigen, was du falsch gemacht hast? Zeigt sie dir denn auch, wie du es besser machen kannst?

Nein.

Doch die Arbeiten anderer erfolgreicher Autoren können dir helfen. Lies also Bücher und lerne von ihnen. Setz dich an ein blankes Blatt Papier und formuliere ein und die gleiche Situation in den unterschiedlichsten Stilrichtungen. Schreibe und lese jeden Tag. Denn nur so findest du auch heraus, wie du Situationen, Gefühle, Dialoge usw. in deinen Manuskripten besser umzusetzen kannst. Welche Kritik schafft das schon?

Und nun zu dir. Welche Erfahrung hast du eigentlich mit Kritik gemacht? Schreib sie mir in die Kommentare. Ich freu mich von dir zu hören.

– Die Welten sind so zahlreich, wie die Menschen selbst. –